Werkstatt-Tipp: Was steht auf dem Reifen?

Auf der Reifenflanke platzieren Reifenhersteller alle wichtigen Informationen über den Reifen. Neben dem genauen Profilnamen stehen dort die zentralen Größenangaben wie Reifenbreite, Felgendurchmesser und das Verhältnis von Flankenhöhe zur Reifenbreite. Außerdem findet sich unter den Angaben der Last- und Geschwindigkeitsindex. Er gibt an, für welche Höchstgeschwindigkeit ein Reifen ausgelegt ist, und welche Maximallast das Profil sicher tragen kann.

Reifenmaße

Die lange Zeit gültige internationale Größendefinition in Zoll wurde in den vergangenen Jahren geändert. Die moderne Fassung gibt Auskunft über Reifenbreite, Reifenhöhe und Bauart sowie den Felgendurchmesser, der zum Profil passt. Mancher Reifen trägt auch heute noch beide Größen-Normen, wie unser Beispiel zeigt.

Reifenbreite:
Nach dem neuen Kennzeichnungs-Standard steht die 420 als erste Ziffer für die Reifenbreite von 420 Millimetern.

Flankenhöhe:
Die Höhe eines Reifens ist als Prozentwert der Reifenbreite angegeben – hier beträgt die Flankenhöhe 80 Prozent der Reifenbreite; konkret 80 % von 420 mm = 336 mm.

Bauart:
Zur Unterscheidung der beiden Bauarten Diagonal und Radial, tragen Diagonalreifen einen Bindestrich (420 / 80 – 46) und Radialreifen wie in unserem Beispiel ein R.

Felgendurchmesser:
Die 46 zeigt den Felgendurchmesser in Zoll, der zum vorliegenden Profil passt. Wie früher ist dieser Wert in Zoll angegeben.

Alte Kennzeichnung:
Die alte Kennzeichnung zeigt lediglich die Reifenbreite (hier 16,9 Zoll), die Bauart (hier R für radial) und den zulässige Felgendurchmesser (hier 46 Zoll). Angaben zur Höhe der Seitenwand fehlen.

Tragfähigkeit und Höchstgeschwindigkeit

Der Last- und Speed-Index findet sich ebenfalls auf der Reifenflanke. Er gibt in codierter Form die Tragfähigkeit bei einem gegebenen Referenzluftdruck und die zulässige Höchstgeschwindigkeit an.

 Die Kennzeichnung 166F bescheinigt dem Reifen eine Tragfähigkeit von 5.300 kg bei 80 km/h, wobei die Zahl 166 die maximale Tragfähigkeit codiert und das Buchstabenkürzel F den Geschwindigkeitsindex verrät. Last und Geschwindigkeit werden durch verschiedene Prüfverfahren ermittelt, die sicherstellen sollen, dass der Reifen unter gegebenen Bedingungen eine bestimmte Last sicher tragen kann und bei einer definierten Geschwindigkeit stabil und sicher bleibt.

Die angegebene Tragfähigkeit gilt für einen angenommenen Standardluftdruck während des Reifentests. In der Praxis hängt die tatsächliche Tragfähigkeit bis zu einem gewissen Grad vom Reifeninnendruck ab. Näheres lässt sich aus der Luftdrucktabelle ablesen. Sie ist für jeden Reifen beim Hersteller und beim Händler verfügbar.

Mit Schlauch oder ohne?

Zu den wichtigen Informationen an der Reifenflanke gehört auch, ob ein Reifen bauartbedingt mit oder ohne Schlauch gefahren werden kann. Das Kürzel TL steht für Tubeless und bedeutet, dass kein Schlauch notwendig ist. Das Kürzel TT (Tube Type) sagt aus, dass dieser Reifen mit Schlauch gefahren werden muss.

DOT-Nummer verrät das Reifenalter

Neben den genannten Hinweisen findet sich auch das Herstellungsdatum auf dem Reifen. Es ist Teil der DOT-Nummer; DOT steht für North American Department of Transportation. Reifenhersteller können Produktionsmonat und Jahr in der Form MMJJ entweder an den Anfang oder das Ende des Codes setzen. Ein Reifen mit der Ziffernfolge 2311 ist also in der Kalenderwoche 23 des Jahres 2011 produziert worden. Hinweis: Als Neureifen gelten Profile, die nicht länger als fünf Jahre vor Wind und Wetter geschützt gelagert wurden.